Internationale LGBT+-Organisation warnt vor zunehmender Hassrhetorik in Europa

Die LGBT+-Rechtsorganisation ILGA-Europe warnt in neuesten Untersuchungen vor der zunehmenden Verbreitung einer negativen Stimmung gegen die LGBT+-Community. Laut der Organisation steht dies im Gegensatz zu der allgemeinen Ansicht, dass in weiten Teilen Europas „alles in Ordnung“ für die LGBT+-Community sei.
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ILGA-Europe schreibt dies in ihrem Jahresbericht über die aktuelle Situation der LGBT-Community in Europa. Nach Angaben der Organisation hat sich der Anstieg der Stimmung gegen LGBT+ auf dem gesamten Kontinent verbreitet. Unter anderem Zypern, Finnland, Polen, Bulgarien und Spanien werden von der Organisation ausdrücklich erwähnt. ILGA-Europe betont auch die Zunahme von Online-Hassbotschaften und physischen Angriffen auf LGBT+. Sie beobachteten sogar einen signifikanten Anstieg der Verbrechen gegen LGBT+ in Großbritannien. ILGA-Europe verbindet diese Änderungen mit der Entstehung stark populistischer Stimmungen in Zusammenhang mit dem Brexit.

Die Organisation erwähnt auch, dass immer mehr LGBT+ aus ihrem Land fliehen möchten, um anderswo ein besseres Leben zu finden. In diesem Fall bezieht sich ILGA-Europe insbesondere auf folgende Länder: Polen, Albanien, Bosnien und Herzegowina.

„Es gibt nicht nur schlechte Nachrichten“, sagt die Geschäftsführerin der Organisation, Evelyne Paradis. „Das Thema körperliche Unversehrtheit für intersexuelle Menschen gewinnt auf der politischen Agenda von Regierungen und Institutionen immer mehr an Bedeutung. 2019 war ein Jahr positiver Entwicklungen für Regenbogenfamilien in der Region, mit einer Ausweitung der Familienrechte in einigen Ländern.“

Der Bericht erwähnt zahlreiche positive Entwicklungen in Bezug auf die Anzahl der Länder, die rechtliche Konsequenzen gegen Hassreden umsetzen. Dennoch unterstreicht ILGA-Europe die besorgniserregende Zunahme von (Neonazi-)Demonstrationen gegen die LGBT+-Community bei Veranstaltungen wie CSDs. „Die gelebte Realität von LGBTI-Menschen in vielen Teilen Europas und Zentralasiens wird jedoch immer schwieriger und bleibt größtenteils unsichtbar“, sagt Paradis. „Klares Handeln ist erforderlich.“ Ihrer Meinung nach müssen die Regierungen viel mehr Maßnahmen ergreifen, um die LGBT+-Community zu schützen.

Lest hier den vollständigen Bericht:

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