Georgien: Homophobe Demonstranten schänden die Regenbogenfahne des Pride-Büros

Das Büro von Tbilisi Pride in der georgischen Hauptstadt muss sich seit dem 17. Mai (Internationaler Tag gegen Homo-, Trans-, Bi- und Intersexphobie) mit Anti-LGBTQ+-Protestierenden vor ihrer Haustür auseinandersetzen. Kürzlich wurde die vor dem Büro hängende Regenbogenfahne mit schwarzer Farbe beschmutzt.
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Am Sonntag, dem 7. Juni, veröffentlichte der ultra-konservative Hassgruppenleiter Guram Palavandishvili ein Video, das zeigt, wie die Flagge mit schwarzer Farbe beschmutzt wurde. Palavandishvili ist der Rädelsführer hinter den Protesten, die sich seit zwei Wochen vor den Bürogebäuden von Tbilisi Pride ereignen. Das Innenministerium hat nun ein Verwaltungsverfahren wegen „belanglosen Rowdytums“ eingeleitet.

Am 8. Juni kommentierte Tamaz Sozashvili, Mitglied von Tbilisi Pride, den Vorfall bei TV Pirveli. Er machte deutlich, dass die Gruppe zwar das Recht habe zu protestieren, aber dabei nicht die Rechte anderer Menschen verletzen sollte: „Was passiert ist, ist ein Verbrechen. Sie haben nicht nur Privateigentum angegriffen, sondern auch ein Gebäude beschädigt, das den Status eines kulturellen Erbes hat.“ Sozashvilib fügte hinzu, dass die Gruppe im Mai die Regenbogenfahne zudem gestohlen habe, die vom Balkon im dritten Stock des Gebäudes hing.

Queere Menschen sind eine der am stärksten marginalisierten Gruppen Georgiens. Nur wenige politische Parteien haben öffentlich ihre Unterstützung für gleiche Eherechte zum Ausdruck gebracht. Stattdessen sprechen sich die meisten Parteien lautstark gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe aus, einschließlich der neu gegründeten Lelo-Partei. Der Gründer, Mamuka Khazaradze, sagte, dass in Georgien zwar manchmal die Rechte von Homosexuellen verletzt würden, dies aber „nicht bedeutet, dass Minderheiten der Mehrheit ihre Meinung aufzwingen sollten.“

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