Exklusiv

2008 überraschte der hinnerk den eher links tickenden Teil der Szene mit dem Coverfoto des damals regierenden Ersten Bürgermeisters Ole von Beust. Obwohl das Outing schon fünf Jahre her war, war offenes Einstehen für Gleichstellung in der CDU immer noch ein schwieriges Thema. Und so formulierte hinnerk seinen Titel „Das Private ist politisch“ und stellte die schwulen Kandidaten zur Bürgerschaftswahl vor. Das ist zehn Jahre her und seitdem ist viel passiert.

„Im Grunde sind wir aber heute alle froh, dass wir nicht mehr im Kaiserreich leben.“ Peter Tschentscher

Werden Sie selbst beim CSD in Hamburg dabei sein?

Ja. Ich bin von Hamburg Pride und SPDqueer eingeladen worden. Erst passte es terminlich nicht, aber wir haben das jetzt organisiert.

Haben Sie schon mal an einem CSD teilgenommen?

Nein. Bisher noch nicht. Aber ich werde gemeinsam mit der SPD-Landesvorsitzenden Melanie Leonhard teilnehmen, die schon öfter bei der CSD-Parade dabei war und mir davon erzählt hat. Vorher soll es noch ein Frühstück mit dem Vorstand von Hamburg Pride geben. Ich bin gespannt.

Wie fanden Sie die Tatsache, dass Bundeskanzlerin Merkel die Abstimmung zur „Ehe für alle“ zwar freigegeben hat, dann aber dagegen gestimmt hat?

Ich kann mir die Gründe für ihr Verhalten vorstellen, halte ihre Entscheidung aber nicht für richtig.

Können Sie Menschen verstehen, die inzwischen zu LGBTIQ*-Aktivisten sagen, sie hätten alles erreicht und sollten mal still sein? Das geht bis in die Mitte der Gesellschaft. Bis in die „eigenen Reihen“ der queeren Communitys.

Wir sind wirklich gut vorangekommen: im Berufsleben, in den Kirchen, in der gesellschaftlichen Akzeptanz. Aber wenn es noch Dinge zu verbessern gibt, hat jeder das Recht, sich dafür einzusetzen. Das ist das Wesen einer freiheitlichen Gesellschaft und der Demokratie.  

*Interview: Alexander Nebe & Christian Knuth

Das ausführliche Interview ab Donnerstag im hinnerk und unter epaper.blu.fm!

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