Amsterdam: 35 Stunden Sensibilisierungstraining für homophoben Teenager

Die Staatsanwaltschaft hat eine 35-stündige Sensibilisierungstrainingsstrafe gegen einen 15-jährigen Jungen erhoben, der im April in Amsterdam ein schwules Paar belästigt hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft muss der Junge dem Ehepaar, das den Angriff gefilmt und auf Facebook gepostet hatte, zudem eine Entschädigung in Höhe von 850 Euro zahlen.
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Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Jungen, die „ganze Gruppe von Homosexuellen“ diskreditiert zu haben, indem er dem Paar „in Amsterdam ist gay nicht normal“ hinterhergerufen hatte. Dies ist auch in dem Video zu sehen, das das Paar Fabio und Daniel gemacht hatte.

„Es ist eine großartige Sache in unserem Land, dass man sein kann, wer man ist und seine Gefühle ausdrücken kann. Jeder sollte in der Lage sein, in Freiheit mit einem geliebten Menschen Hand in Hand zu gehen“, sagte der Staatsanwalt während des Prozesses. „Durch der Ereignisse vom 13. April, die Aussage „in Amsterdam ist gay nicht normal“ und die mehrfachen Beleidigungen wie „Krebs-Schwule“, wurde diese Freiheit ernsthaft verletzt.“

Der Teenager meldete sich einen Tag nach dem Vorfall persönlich bei der Polizei. Der Jugendrichter wird in zwei Wochen eine finales Urteil in seinem Fall erheben.

Neben dem 15-jährigen Jungen wurden zudem zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren festgenommen. Sie werden sich ebenfalls vor Gericht verantworten müssen.

Fabio und Daniel wurden im Mai zum zweiten Mal von einer Gruppe Jugendlicher in der Öffentlichkeit belästigt. Das Paar reichte auch bezüglich dieses Vorfalls eine Klage ein.

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