21 Ghanaer während LGBT+-Veranstaltung verhaftet

LGBT+-Aktivisten fordern die ghanaischen Behörden auf, 21 Menschen freizulassen, die während einer LGBT+-Veranstaltung verhaftet wurden. Mit dem Hashtag #ReleaseThe21 versuchen sie, internationale Aufmerksamkeit zu erlangen.
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In der Stadt Ho, im Südosten Ghanas, führte die Polizei letzte Woche eine Razzia in einem Hotel durch, in dem eine LGBT+-Konferenz stattfand. 21 Personen wurden festgenommen und befinden sich noch immer in Polizeigewahrsam. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden sie zunächst der „Förderung von LGBT+-Aktivitäten“ verdächtigt.

In der Zwischenzeit wurde der Vorwurf in „gesetzeswidrige Versammlung“ abgeändert. Die erste Pressemitteilung über den Vorfall beginnt jedoch mit der Aussage, dass 21 Personen festgenommen wurden, die verdächtigt werden, homosexuell, bisexuell, transgender, „queer“ und intersexuell zu sein. Für Homosexualität kann in Ghana eine Gefängnisstrafe von bis zu 25 Jahren verhängt werden. 

Polizeisprecher Prince Dogbatse erklärt gegenüber CNN, dass in Ghana Meinungsfreiheit herrsche, das Gesetz aber illegale Versammlungen verbiete. Ihm zufolge wird der Richter nun über ein mögliches Strafmaß entscheiden.

Laut Alex Kofi Donkor, Präsident einer LGBT+-Organisation in Ghana, kennt er einige Teilnehmer der Konferenz. Er erzählt CNN, dass das Hotel von Journalisten gestürmt wurde, die Fotos und Videos machten. Er beschreibt zudem, wie Presse und Polizei zusammenarbeiteten, um die Konferenz direkt zu stören.

Aktivisten versuchen nun, die internationale Aufmerksamkeit auf das Schicksal der ghanaischen LGBT+-Personen zu lenken. Mit dem Hashtag #ReleaseThe21 versuchen sie, den Druck auf die ghanaischen Behörden zu erhöhen, die Verhafteten freizulassen.

LGBT+-Personen werden in Ghana systematisch unterdrückt. Laut Donkor werden Homosexuelle in einigen Vierteln sogar ermordet, wenn sie sich outen. Auch die Behörden tragen zur Misshandlung von LGBT+-Personen bei, sagt er.

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